Wie stelle ich mir meine Schule der Zukunft vor?
Zunächst einmal finde ich es äußerst schwer, mir zu dem Thema „Meine Schule der Zukunft“ etwas einfallen zu lassen. Als Schüler wurde man in das System „Schule“ eingeführt, wie es heutzutage vorzufinden ist. Man hat alles so hingenommen, wie es aufgebaut ist, denn so wird es schon richtig sein. Wenn man ein Schulfach als äußerst langweilig empfand, lag das natürlich an einem selber; das glaubte man zumindest. Wenn die Lehrer jede Stunde nach dem gleichen Schema vorgingen, wie zum Beispiel jedes Mal das Geschichtsbuch aufschlagen lassen, zusammen die Seiten lesen und anschließend Fragen dazu beantworten, dann war das normal. Eine fünf in der anschließenden Arbeit lag immer an einem selbst. Man hatte im Unterricht nicht aufgepasst, zum Lernen für die Klassenarbeit hatte man natürlich auch keine Lust, schließlich musste man den Stoff mehrerer Wochen nacharbeiten, besser gesagt sich selber aneignen, denn dem Unterricht hatte man schließlich nicht gefolgt. Bei dem klassenarbeitsrelevanten Teil des Geschichtsbuches verging einem auch sofort die Lust am Lernen, denn man sollte „im Buch die Seiten 50-55, dann 60-68, 70-74, 88-110 und 113-120“ drauf haben. Das Lernen anhand von Seitenzahlen motiviert natürlich ungemein…
Die anschließende verhaute Klassenarbeit durfte man sich selber zuschreiben. Was man natürlich auch tat, denn die Lehrer sind schließlich die Lehrer und die wissen ja, was sie tun und sagen. Sie haben das schließlich jahrelang studiert und gelernt. Fachwissen und Pädagogik. Wenn die nicht wissen, wie man unterrichtet, wer dann?
Heute denke ich darüber anders. Schließlich gab es auch Fächer, die mir Spaß gemacht haben. Und die wurden von Lehrern unterrichtet, denen man gerne zugehört hat, die den Unterricht abwechslungsreich gestaltet haben, wo man länger zu Wort kam als acht Sekunden durchschnittlicher Redezeit. Man konnte seine Ideen einbringen und verwirklichen. Die Euphorie der Lehrkraft wurde auf die Schüler übertragen. Und wenn ich mich jetzt noch einmal an die Lehrer zurückerinnere, bei denen ich den Unterricht als langweilig empfand und lieber mit meinen Freundinnen Briefe schrieb als dem Unterricht zu folgen, dann fällt mir auf, dass das wirklich keine Lehrer sondern „Schnarchnasen“ waren. Mir fällt jetzt wirklich kein passenderes Wort dafür ein. Sie hatten absolut keine Lust zu unterrichten, wollten die Stunde möglichst zügig und ohne Störungen durchziehen („wenn die Schüler Briefe schreiben ist das schon in Ordnung, dann sind sie wenigstens ruhig und stören nicht“). Der Unterricht wurde mit ein bis zwei Schülern durchgezogen, die, man staune, dem schlechten Unterricht Aufmerksamkeit schenkten, der Rest beschäftigte sich anderweitig.
Ich hab auch ein ganz bestimmtes Bild vor Augen, wenn ich an solche Art Lehrer denke: alt, grauhaarig, total gelangweilter Ausdruck. Die Stunde sollte möglichst schnell durchgezogen werden (ich glaube, der Lehrer schaute öfter auf die Uhr als seine Schüler). Die Pause, oder besser noch der Schulschluss, wurden herbeigesehnt. In den Pausen konnte man dieser Art Lehrer auch nicht zu nahe kommen oder womöglich noch eine Frage stellen wollen. Möglichst schnell verschwanden sie im Lehrer- oder besser gesagt Raucherzimmer (was ja zum Glück endlich abgeschafft wurde) und wurden auch erst wieder gesehen, als die Schulklingel bereits mehre Minuten zur nächsten Stunde verklungen war. Beim anschließenden Betreten des Klassenzimmers konnte man dem Lehrer regelrecht ansehen, was er dachte: null Bock! Und so ein Desinteresse wirkt sich natürlich in keiner Weise motivierend auf die Schüler aus. Im Gegenteil, es reduziert das Interesse der Schüler auf ein Minimum.
So kann kein Unterricht stattfinden!!!
Mir ist klar, dass auf diese Art und Weise in der Zukunft kein Unterricht stattfinden kann und darf. Hier muss etwas getan werden. Deswegen habe ich auch extra diese umfangreiche Einleitung gewählt, damit man sich vor Augen führen kann, wie meiner Meinung nach der Ist-Zustand der Schule ist. Dadurch erscheint einem der Soll-Zustand hoffentlich wie ein schönes Märchen, dass zu verwirklichen das Ziel darstellt.
Ich überlegte mir, wie ich mir meine Schule der Zukunft vorstelle. Da kam mir in den Sinn, dass wir, als angehende Lehrer und derzeitige Pädagogikstudenten, zwar gute Ideen haben und auch die Möglichkeiten haben diese in der Zukunft zu verfolgen und zu verwirklichen, aber es eigentlich nur eine Gruppe Personen gibt, die die Frage nach der perfekten Schule am Besten beantworten können: die Schüler selber. Also interviewte ich einige Freunde und Bekannte, die noch zur Schule gehen und fragte, wie ihrer Meinung nach eine Schule aussieht, die ihnen Spaß macht, in der sie Freude am Lernen hätten.
Eine 16-jährige Realschülerin nannte als erstes und ohne zu zögern, dass sie sich andere Lehrer wünschte. „Lehrer sind ungerecht, motzen immer sofort los und lassen einem keine Zeit sich zu rechtfertigen. Zum Beispiel klingelte heute im Unterricht für ganz kurze Zeit ein Handy. Der Lehrer hatte sofort mich im Visier und brüllte mich an, ihm mein Handy zu geben. Anschließend schrie er mich die ganze Zeit an und ich konnte ihm nicht mal sagen, dass es nicht mein Handy war, das geklingelt hatte. Davon wollte er nichts wissen. Und so ungerecht sind die immer.“
Eine 17-jährige Gymnasiastin schilderte mir, dass sie einen Englischlehrer als Referendar in ihrem Unterricht hat, der ihre Klasse ein Schuljahr unterrichtet. Über die Himmelsfahrtwoche, in der sie eine Woche Ferien hatte, bekam die Klasse eine englische Parabel plus zehn zu beantwortende Fragen auf. Der Referendar ließ die Klasse mit einer Geschichte „alleine“, die selbst für mich, als Englischstudentin, äußerst anspruchsvoll war. Die Frage des Lehrers nach der Lehre dieser Parabel war schon eine harte Nuss und ohne fremde Hilfe kaum zu beantworten. Merkwürdigerweise fand meine Freundin die exakte Fragestellung mit zugehöriger Antwort im Internet und übernahm dies. Als schließlich im Unterricht diese Aufgabe besprochen wurde, meldete sich ein Schüler, beantwortete die Frage in den Augen des Lehrers falsch und so verbesserte der Lehrer: „I would say …“ Was nun folgte war der exakte Wortlaut der bestimmten Seite des Internets. Was für eine Schande! Wo hat dieser Referendar bloß studiert und wer hat ihn auf die Schüler losgelassen? Ein weiteres Negativ-Beispiel dieses Referendars ist, dass er fast jede Schulstunde mit einer Karikatur beginnt, die allerdings nichts mit dem eigentlichen Stundenthema zu tun hat. Nachdem sich einige Schüler erkundigten, worin der Sinn dieser Karikaturen liege, antwortete er: „Das hab ich so in der Uni gelernt, das macht man halt so. Aber keine Sorge, wenn die Referendariatszeit vorbei ist, dann mach ich das nicht mehr. Ich find das ja selber blöde.“ Kein Kommentar!!!
Andere Schüler und Schülerinnen, die ich befragte, hatten klare Vorstellungen ihrer Schule der Zukunft. Einige wünschten sich, dass man Fächer hat, in denen man mehr gefördert wird. Zum Beispiel, wenn ein Schüler gut in Englisch ist und dafür Mathe nicht so gut kann, wäre hier der Wunsch, Englisch öfter in der Woche zu haben und dieses Fach intensiver zu lernen. Mathe würde dafür dann weniger Wochenstunden in Anspruch nehmen. Ich finde die Förderung in einigen Fächern, die sich die Schüler selber aussuchen dürfen eine gute Idee, denn dadurch werden die Schüler in den richtigen Fachrichtungen unterstützt; Fächer, die womöglich in der späteren Ausbildung von Nutzen sein können. Natürlich können die Fächer, die die Schüler weniger besuchen nicht völlig unter den Tisch fallen. Sie gewährleisten ein gewisses Basiswissen, das ebenfalls wichtig ist für das weitere Leben.
Diese Wahlfächer sind in einer gewissen Weise vergleichbar mit den Leistungskursen im 12. und 13. Jahrgang des Gymnasiums und beinhalten eine Aufrechterhaltung des Kurssystems, dass meiner Meinung nach sehr wichtig und gut ist.
Des Weiteren wurde oft der Wunsch nach weniger, oder noch besser, gar keiner Verteilung von Hausaufgaben geäußert.
Jedoch verlangten die meisten Schüler nach neuen Lehrern. Als ich nachfragte, warum sie denn neue Lehrer wollen, kam nur die Antwort: „Weil Lehrer dumm sind!“
Es ist verständlich, dass ein Lehrer seinen Schülern nichts oder nur bedingt etwas beibringen kann, wenn die Schüler ihn nicht schätzen und respektieren. Nur wenn das Verhältnis stimmt, kann ein Vertrauen aufgebaut werden und ein positives Klassenklima. Nun hab ich mich gefragt, warum Schüler ihre Lehrer „dumm“ finden und ob denn alle Lehrer so wären und leitete die Frage weiter an diejenigen, die diesen Satz formuliert hatten. „Nicht alle Lehrer sind doof. Vier bis fünf Lehrer auf unserer Schule sind ganz ok.“ Aber woran liegt das? Warum gibt es immer wieder nette Lehrer, die den Respekt der Schüler haben, die sogar in der Lage sind, ihrer Klasse etwas beizubringen. Stunden, in denen die Schüler aufmerksam und interessiert sind, in denen es ihnen Spaß macht zu lernen. Auf diese Frage konnte mir keiner eine Antwort geben.
Ich denke, dass der heutige Lehrer eine selbstbewusste Person sein muss, die sich mit einer gewissen Autorität, jedoch keiner Dominanz vor die Klasse stellt. Der Lehrer muss zum Klassenverband gehören und nicht über ihm stehen. Er sollte die Schüler mitbestimmen lassen, soweit es die Möglichkeiten zulassen. Er muss wissen, wie die Schüler leben, sozusagen „up to date“ sein, aber dennoch nicht den Kumpel-Typ mimen und sich verstellen. Er sollte Ahnung haben von dem, was er vermittelt und auch Interesse für sein Fach zeigen. Die Vermittlung von Stoff darf nicht ein gleiches Muster annehmen. Nur Abwechslung erhält den Unterricht interessant. Er sollte lediglich das Material liefern und der Klasse Impulse geben. Danach darf er nur noch Hilfestellungen geben und der Klasse dabei zuschauen, wie sie sich selber Dinge erarbeitet und erlernt.
Nun habe ich einige Dinge aufgeführt, von denen ich denke, dass sie wichtig sind als Grundlage für „meine“ Schule der Zukunft. Im Folgenden werde ich diese Schule noch einmal detailliert vorstellen:
„Meine“ Schule der Zukunft ist ein helles und freundliches Gebäude, das einladend wirkt und nicht sofort die Schüler verschreckt. Man soll sich wohl fühlen und sich hier gerne aufhalten. Die Flure im Schulgebäude sind bunt und ausschließlich von den Schülern gestaltet. Hier hängen selbst gemalte Bilder und Klassenprojekte sind ausgestellt.
Die Schule ist übersichtlich und nicht allzu groß. Es gibt Umkleideräume, in denen die Schüler sich morgens Hausschuhe oder bequeme Kleidung anziehen können. Das ist wichtig, da der Schultag bis zum Nachmittag geht und sich die Schüler rundum wohl fühlen sollen.
Die Klassen weisen maximal 18 Schüler pro Klasse auf. Jeder Schüler hat die Möglichkeit einen Fachbereich zu wählen, in dem er besonders gefördert wird. Das ist dann zum Beispiel der Fachbereich Naturwissenschaft oder Sprache, in dem nicht die einzelnen Fächer unterrichtet sondern der umfassende Bereich erlernt wird. Die anderen Fachbereiche werden ebenfalls von den Schülern gelernt, allerdings nicht so umfassend in der Stundenzahl. Durch dieses System ergibt sich, dass es keine Klassen gibt, in denen sich immer die gleichen Schüler befinden. Anstelle dessen gibt es Kurse, in denen je verschiedene Schüler zusammenkommen. Das hat auch zur Folge, dass in den einzelnen Kursen nicht immer Schüler des gleichen Alters zusammen sind.
In den Kursen ist Frontalunterricht ein Fremdwort. Der Lehrer dient lediglich als Stütze um die Klasse anzuspornen. Er liefert das Material und beobachtet das Klassengeschehen. Bei Fragen ist er stets parat und klärt Sachverhalte, die den Schülern nicht einleuchten. In Projekten und Gruppenarbeiten erarbeiten sich die Schüler eigenständig das notwenige Material. Zwei Mal im Monat findet ein Projekttag statt, bei dem die einzelnen Gruppen die Möglichkeit haben, ihre Projekte vor der gesamten Schule zu präsentieren. Hierfür versammeln sich alle Schüler und Lehrer jeden zweiten Freitag in einem großen Gemeinschaftsraum, in dem auch viele andere Festivitäten oder Versammlungen stattfinden. Zu dem Projekttag sind auch die Familien der Schüler eingeladen, damit diese sehen, was ihre Kinder erarbeitet haben.
Eine Schulstunde dauert keine 45 Minuten sondern 90 Minuten. Dadurch ist gewährleistet, dass sich die Schüler über einen längeren Zeitraum mit einem Thema beschäftigen können und nicht schon nach 45 Minuten aus ihrer Arbeit herausgerissen werden.
Somit gliedert sich ein Schultag wie folgt:
Zwischen viertel vor acht und acht ist Einlass in der Schule. Alle versammeln sich zunächst zum gemeinsamen Frühstück in der Kantine, bei dem auch die Lehrer zugegen sind. Frühstück wird von zu hause mitgebracht, kann aber auch in der Kantine gekauft werden. Um halb neun beginnt dann die erste Unterrichtseinheit, die den gewählten Fachbereich darstellt. Um zehn Uhr ist die erste Unterrichtseinheit beendet. Anschließend haben die Schüler die Möglichkeit, sich mit ihren Hobbies zu beschäftigen. Das kann in der großen Sporthalle stattfinden, in der verschiedene Ballspiele (täglich wechselnd) angeboten werden oder im Schulpark, in dem es ein Tiergehege gibt. Die Schüler haben hier die Möglichkeit, den Umgang mit Tieren und das richtige Pflegen dieser zu erlernen. Schließlich werden im Gemeinschaftsraum Spiele angeboten, die die Schüler derweil spielen können. Diese Pause dauert eine Stunde. Anschließend beginnt die zweite Unterrichtseinheit um elf. Diese ist um halb eins beendet. Danach wird in der Kantine gemeinsam Mittag gegessen. Hier gibt es täglich wechselnd zwei Gerichte zur Auswahl, wobei es sich natürlich um ausgewogene Mahlzeiten handelt. Lehrer und Schüler sitzen gemeinsam an den Tischen. Es gibt nicht die klassische Aufteilung Lehrer- und Schülertische. Um ein Uhr beginnt die dritte Unterrichtseinheit, die um halb drei endet. Jetzt haben die Schüler wieder eine Pause, die 30 Minuten dauert. Anschließend folgt von drei bis vier Uhr die Abschlussstunde, in der die Schüler im Klassenverband Hausaufgaben machen können, Bücher lesen oder gemeinsam basteln. Das kann jeder Schüler selber entscheiden.
Schließlich ist um vier Uhr der Schultag beendet und die Schüler dürfen nach hause.
Freitags geht der Schultag nicht bis in den Nachmittag sondern endet nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Kantine.
Der Unterricht wird nicht ausschließlich von Lehrern geleitet. Einmal in der Woche entwerfen ältere Schüler eine Unterrichtsstunde und unterrichten die jüngeren Kinder. Dadurch erleben die Jüngeren Abwechslung und die Älteren müssen sich Stoff vergangener Klassen erneut aneignen und lernen gleichzeitig Verantwortung zu tragen. Außerdem wird das freie Sprechen vor mehreren Menschen geübt.
Das System mit der Notengebung besteht weiterhin. Zwar werden die Schüler dadurch unter einen gewissen Leistungsdruck gesetzt, aber meiner Meinung nach spornt dies auch an und führt zu einem gewissen Ehrgeiz. Jedes Kind möchte Noten bekommen. Das kenne ich noch aus meiner eigenen Schulzeit und auch von Kindern aus dem Bekanntenkreis.
Lehrer bewerten somit ihre Schüler. Es gibt Gespräche, bei denen das Wieso und Warum für eine gewisse Notengebung geklärt wird. Allerdings haben auch die Schüler die Möglichkeit ihre Lehrer zu bewerten, damit auch diese wissen, was ihre Schüler von ihnen halten und was sie in ihrem Unterricht noch verbessern können. Somit ist Offenheit ein wichtiges Stichwort für diese Schule.
Es werden Klassenarbeiten geschrieben, die bewertet werden. Ich denke nicht, dass es ohne geht, weil man sich nur durch das Schriftliche ein optimales Bild davon machen kann, was die Schüler gelernt haben.
Ausflüge und Klassenfahrten sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Schule. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um die Erkundung und Kennen lernen der Heimat sowie die Durchführung bestimmter Projekte, die zum Beispiel dem Tierschutz oder anderen Organisationen zu Gute kommen. Außerdem finden Ausflüge statt, bei denen es ausschließlich um den Spaß der Schüler geht, zum Beispiel der Besuch von Freizeitparks oder Schwimmbädern.
Abwechslung ist die Devise... Genau wie:
Respekt, Zusammengehörigkeit, Freude am Lernen (und dies soll nicht nur für die Schüler gelten!!!)
Ich denke, man kann noch so viel mehr darüber schreiben, wie eine Schule der Zukunft aussehen könnte, zum Beispiel darüber, wie viele Schuljahre man zur Schule geht, ob es sich um eine Gesamtschule handelt oder nicht, ob es traditionelle Schulbücher gibt oder nicht, ...
All dies ist nicht so wichtig, solange die oben aufgeführten Worte beachtet und respektiert werden.
Kristinn. - 8. Jun, 12:56
Die vier Phasen:
Gestalt (Gestalt beschreibt die äußere Erscheinung von Gegenständen oder Lebewesen)- Form (die Art und Weise, wie etwas ist oder sich verändert) - Analyse (eine Untersuchung, bei der das untersuchte Objekt oder Subjekt zergliedert und in seine Bestandteile zerlegt wird; die Struktur ist der Aufbau hiervon) - Synthese (die Vereinigung mehrerer Elemente zu einer neuen Einheit)
Meine Unterrichtsstunde befasst sich mit der Einführung des 'simple past' im Englischunterricht.
1. Phase: Gestalt
Der Lehrer schreibt den Satz 'Yesterday he played in the garden' an die Tafel. Die äußere Erscheinung des 'simple past' wird somit anhand eines Beispiels gegeben.
2. Phase: Form
Anschließend schreibt der Lehrer in eine neue Zeile das Wort 'played'. Die Schüler nehmen das Wort war und registrieren es. Allerdings können sie mit der Form noch nichts anfangen. Dabei hilft anschließend die Analyse, bei dem das Wort in seine Bestandteile zerlegt wird.
3. Phase: Analyse
Das Wort 'played' wird ander Tafel auf folgende Weise verändert: 'play - ed'. Dadurch soll den Schülern erkenntlich gemacht werden, dass das Wort 'play' hier enthalten ist, welches die Schüler natürlich kennen. Sie wissen bereits, dass Verben unterschiedliche Formen annehmen können; z.B. bei der dritten Person Singular 'plays'. Von daher wird den Schülern schnell einleuchten, dass es sich bei dem Wort 'played' um eine weitere Form handelt, die sie noch nicht kennen.
4. Phase: Synthese
Bei der Synthese werden mehrere Elemente zu einer neuen Einheit vereint. Der Lehrer ruft Verben in der Infinitivform in das Klassenzimmer und fordert die Schüler auf, diese Verben in der neu erlernten Form an die Tafel zu schreiben. Z.B. 'walk', 'talk' oder 'open'. Schließlich überlegt sich die Klasse gemeinsam Sätze zu diesen Worten, die wiederum an die Tafel geschrieben werden. Durch Einfügen von Worten wie 'yesterday', 'last night' oder 'last month' wird den Schülern schnell klar werden, dass das Anhängen von '-ed' die Vergangenheitsform im Englischen bedeutet.
Die Einführung der Vergangeheitsform für unregelmäßige Verben wird zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.
Kristinn. - 23. Mai, 16:48
Hier nun die angekündigten "Beweise" für die Fertigstellung des Zauberwürfels:
Zunächst ist der Würfel natürlich total verdreht:
Dann beginnt man mit dem "Deckel":
Anschließend dreht man das zweite Stockwerk richtig hin:
Dann sind nur noch unten die mittleren Würfel zu bearbeiten:
Und - zack - fertig ist der Würfel:
Und von der anderen Seite:
Wenn man dann noch Lust hat, kann man sich noch kleine Clous einfallen lassen :-) :
Oder auch so:
Damit alles mit rechten Dingen abgeht, habe ich Datum- und Zeitanzeige auf meinem Fotoapparat eingestellt.
Na, auch Interesse bekommen? - Dann mal drauf los...
Kristinn. - 7. Feb, 14:12
Alle hat es gepackt: das "Magische Kreuz Fieber"! Ich allerdings bin leider nicht so handwerklich begabt und beschäftige mich lieber mit anderen "magischen" Dingen: dem ZAUBERWÜRFEL!!! Wer kennt ihn nicht? Der Würfel mit den sechs verschiedenen Farben, den man in jegliche Richtungen drehen kann, um - wenn es denn richtig läuft - schließlich am Ende jeweils die richtige Farbe komplett auf jeder Würfelseite sieht. Und wer ist da noch nicht dran verzweifelt und hat "das blöde Ding" nach kurzer Zeit genervt in die Ecke gefeuert und auch nicht wieder hervor geholt? Hier ein kleines Bild, damit die Erinnerung und somit auch der erneute Zorn in euch empor steigt:
(http://www.pixelquelle.de/data/media/26/Zauberwuerfel.jpg)
Ja, ja, das ist er!
Hier einige Informationen aus dem www:
Was ist der Zauberwürfel?
Der Zauberwürfel ist ein Drehpuzzle in Würfelform. Er heißt auch Magic Cube oder nach seinem Erfinder Rubik's Cube.
Auf den ersten Blick besteht der Zauberwürfel aus 27 Einzelwürfeln, die zusammen einen großen 3x3x3-Würfel bilden.
In Wirklichkeit besteht er aber nur aus 21 Teilen, nämlich aus 1 Achsensystem mit 6 festen Mittelstücken, 8 dreifarbigen Eckstücken und 12 zweifarbigen Kantenstücken.
Die Standardfarben sind weiß/gelb, orange/rot und grün/blau.
Im gelösten Zustand sind alle Seitenflächen einfarbig.
Schon nach einigen unbedachten Drehungen von Ebenen ist der Würfel bunt.
Das Grundproblem besteht darin, den bunten Würfel so zu ordnen, dass die Seitenflächen zum Schluss wieder einfarbig sind.
Der ungarische Professor für Physik und Design Ernö Rubik erfand den Würfel 1974. Um 1980 breitete sich der Zauberwürfel wie ein Virus in der Welt aus. Anfang der 80iger Jahre wurden etwa 100 Millionen Würfel in aller Welt verkauft. Jeder, der ihn hatte, versuchte ihn zu richten. Aber die meisten kamen aus eigener Kraft über eine oder zwei Ebenen nicht hinaus. Dem SPIEGEL-Magazin kommt das Verdienst zu, einem breiten Publikum in Deutschland die erste allgemeinverständliche Lösung zugänglich gemacht zu haben (4/1981). Sie ist heute noch aktuell. Hinter der Lösung stand der Wissenschaftsjournalist Albrecht Kunkel (Copyright SPIEGEL).
(Info:
http://www.mathematische-basteleien.de/zauberwuerfel.htm)
Ihr könnt euch gerne auf dieser Internetseite umschauen, denn dort ist der Lösungsvorgang angegeben! Ich werde in meinem nächsten Eintrag zu "Erfolgreiches Lehren und Lernen" einmal stolz vorstellen (natürlich mit einigen Fotos zur besseren Veranschaulichung), wie ich mich mit dem System des Zauberwürfels auseinander gesetzt habe und schließlich den Würfel fertig gestellt habe! Bringt echt Spaß! Also versucht euer Können... Bin auf Kommentare gespannt von denen, die sich mit dem Würfel auseinandergesetzt haben und Erfolge oder auch Misserfolge zu verzeichnen haben :-)! Viel Spaß!
Kristinn. - 30. Jan, 17:55
Eigentlich ganz schön deprimierend für Hansi.
Er ist nun in der 7. Klasse der Realschule und geht nur sehr ungern zur Schule. „Was soll ich denn da?“ fragt er jeden morgen seine Mutter. Diese antwortet: „Du lernst dort für dein Leben! Denk doch nur einmal an die interessanten Dinge, die dir dein Lehrer täglich erzählt. Und wie viele tolle, neue Sachen du siehst. Und wenn du dem Lehrer immer brav zuhörst, kannst du dich auch ganz oft melden und seine Fragen beantworten. Und wenn du aus der Schule kommst, bist du ein schlauer junger Mann, der ganz viel in seinem Schulleben zu wissen bekommen hat.“ „Das stimmt doch gar nicht,“ antwortet Hansi dann entrüstet, „das Einzige, was ich höre, ist die Brummstimme meines Lehrers, die sich immer gleich anhört, das Einzige was ich sehe, ist das öde Klassenzimmer, das irgendwie komplett grau ist und das Einzige, das ich sage ist ‚Guten Morgen, Herr Lehrer’ und ‚Auf Wiedersehen, Herr Lehrer’. Ganz schön ätzend!“ Die Mutter lächelt dann nur etwas und denkt sich: „Ja, ja, so sind sie die Schüler. Immer das Gleiche. Dabei bemühen sich die Lehrer doch so. Jeden Nachmittag sitzen sie an ihren Schreibtischen und bereiten den Unterricht vor. Wollen den Kindern ordentlich Stoff vermitteln, damit sie möglichst viel lernen. Damit sie viel wissen, wenn sie dann irgendwann aus der Schule kommen. Aber die Kinder können das jetzt natürlich noch nicht würdigen. Aber wenn sie es erst einmal zu etwas gebracht haben, dann werden sie ihrem Lehrer alles danken. Ja, ja...!“ Und so geht Hansi wie jeden Morgen zur Schule und bekommt mal wieder nichts zu hören, zu sehen und hat natürlich auch nichts zu sagen. Na ja, wenn er Glück hat, darf er heute sogar die kompletten acht Sekunden Redezeit nutzen. Das wäre doch was!
Kristinn. - 2. Jan, 18:07
Was steckt eigentlich dahinter?
Betrachten:
Betrachten wir, nehmen wir wahr. Die Aufmerksamkeit wird erhöht und wir richten mit Hilfe der Sinne das Bewusstsein nach außen. Dabei stellt das Gehirn die nötigen Ressourcen zur Verfügung.
Beobachten:
Stichwort Konzentration – Ausrichtung des Bewusstseins nach innen. Das Gehirn vergleicht sinnliche Wahrnehmungen mit dem, was im Gehirn vorhanden ist. Mit zunehmenden Alter ist man besser in der Lage, sich zu konzentrieren. Allerdings trifft dies nur dann zu, wenn die Hemisphären parallel laufen.
Begreifen:
Ist sowohl die Aufmerksamkeit als auch die Konzentration gegeben, gibt es zwischen diesen eine Wechselwirkung. Nur wenn diese Wechselwirkung besteht, kann Chemie im limbischen System freigesetzt werden. Dies bezeichnet man als Motivation. Hochgeschwindigkeitsprozesse spielen sich im Gehirn ab.
„Motivation ohne Selbsttätigkeit der Schüler ist nicht möglich.“
Findet die vierte Phase nicht statt, kommt es zu einer Motivationsblockade.
Beschreiben:
Stichwort Algorithmus. Unter einem Algorithmus versteht man allgemein eine genau definierte Handlungsvorschrift zur Lösung eines Problems oder einer bestimmten Art von Problemen.
Im täglichen Leben lassen sich leicht Beispiele für Algorithmen finden: Zum Beispiel ist ein Kochrezept ein Algorithmus – zumindest dann, wenn alle Angaben genau genug sind und es für alle Teilaufgaben, wie Braten, Rühren, etc., ebenfalls Algorithmen gibt. Auch Reparatur- und Bedienungsanleitungen oder Hilfen zum Ausfüllen von Formularen sind in der Regel Algorithmen. Ein weiteres, etwas präziseres Beispiel sind Waschmaschinenprogramme.
Nur dann, wenn alle vier Vorgänge stattfinden, speichert das Gehirn die sinnliche Wahrnehmung und nur in dem Fall kann man guten Unterricht machen!
Kristinn. - 2. Jan, 18:04
Jeder hat verschiedene Ich’s in sich ... das rationale, das kritische, das emotionale und das experimentelle Ich. Alle Ich’s entsprechen verschiedenen Mustern, denen sie zugeordnet sind.
Rationales Ich: Logik
Kritisches Ich: Gewissen
Emotionales Ich: Kommunikation
Experimentelles Ich: Ästhetik
Doch was bedeuten diese vier Begriffe eigentlich genau?
Logik
Die Logik (vom griechischen "logos": Wort, Rede, Aussage, Behauptung, Vernunft,...) wurde als "Wissenschaft vom richtigen Schließen" von Aristoteles (384-322) begründet und hat, durch Mittelalter bis zu Kant und Hegel, die verschiedensten philosophischen und theologischen Erweiterungen erfahren.
Logik ist demnach die Lehre von den Prinzipien des richtigen, d. h. schlüssigen Denkens und Beweisführens. Als logisch richtig wird diejenige Beziehung zwischen Voraussetzungen und Schluss angesehen, bei der wahre Voraussetzungen zu einem wahren Schluss führen.
(http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/DENKENTWICKLUNG/Logik.shtml)
Aristoteles
Gewissen
Da fällt mir spontan das schlechte Gewissen ein, das ja wohl jeder von uns schon einmal hatte. Im Internet habe ich einige interessante „Geschichten“ zu Leuten entdeckt, die das schlechte Gewissen plagt:
1. „Ich hab vor kurzem auf dem Rückweg einer Feier an zwei fremden Autos jeweils einen Autospiegel abgebrochen und zusätzlich hab ich noch einige Zäune eingerissen. Jetzt plagt mich mein Gewissen. Ich hab schon überlegt, ob ich mich bei den Autobesitzern entschuldige, aber andererseits müsste ich dann natürlich auch die Spiegel bezahlen, und das ist ja wahrscheinlich ziemlich teuer. Scheiße!“
2. „Ich habe dem Hund meines Nachbarn den Schwanz in unserer Garagentür eingeklemmt. Der Doktor meinte irgendwas von Navigationsschwierigkeiten oder so. Auf jeden Fall wissen unsere Nachbarn nicht, dass ich es war. Es plagt mich ein wenig. Aber deren Sohn hat letztens unsere Katze ertränkt.....“
3. „Ich hab zwar noch kein schlechtes Gewissen, aber vielleicht bald! Ich spiele immer mit dem Gedanken, fremdzugehen, aber soll ich es machen? Mach ich damit nicht einiges schlimmer?“
4. „Ich habe eine Freundin, die psychische Probleme hat. immer, wenn wir sie mitnehmen, wenn wir weggehen, kriegt sie Depressionen. sie setzt sich vor die Tür und heult und zittert. aber wir wollen unseren spaß haben und kümmern uns nicht immer um sie. jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen.“
5. „Neulich hab ich in der Schule eine Schülerin so richtig fertig gemacht und diese Person ist dann heulend aus dem Klassenzimmer gerannt und gleich eine Woche zu Hause geblieben, weil sie Angst vor mir hatte. Es macht aber riesigen Spaß jemanden fertig zu machen, der sich nicht wehrt. Ich weiß nicht - nun ist sie wieder in der Schule und irgendwie plagt mich das schlechte Gewissen seit Tagen. Eigentlich ist dies sonst nicht der Fall bei mir - mir ist das sonst alles egal. Na ja, hatte wohl doch ein wenig übertrieben und nun weiß ich nicht, was ich machen soll. Ich würde mich ja gern bei ihr für alles entschuldigen, aber das kommt ja dumm vor meinen Klassenkameraden. Mm, jedenfalls bekomm ich das schlechte Gewissen nicht mehr weg - es ist immer bei mir. Es tritt erst richtig auf, wenn ich sie sehe. Wie soll ich handeln?“
Nun noch einige interessante Zitate zum Thema „Gewissen“
"Das Gewissen hindert uns nicht, Sünden zu begehen.Aber es hindert uns, Sünden zu genießen."
Salvador de Madariaga y Rojo (span. Schriftsteller 1886-1978)
"Terroristen haben kein Gewissen, da sie meinen, das Gewissen zu sein."
Friedrich Hacker (Psychoanalytiker 1914-1989)
"Auch die Stimme des Gewissens kennt den Stimmbruch."Stanislaw Jerzy Lec (polnischer Satiriker 1909-1966)
"Das Gewissen ist eine Schwiegermutter, deren Besuch nie endet."
Henry Louis Mencken (amerik. Kritiker 1890-1956)
"Das Gewissen ist eine Uhr, die immer richtig geht. Nur wir gehen manchmal falsch."
Erich Kästner (Schriftsteller 1899-1974)
Kommunikation
Kommunikation (lat. communicare „teilen, mitteilen, teilnehmen lassen; gemeinsam machen, vereinigen“) bezeichnet auf der menschlichen Alltagsebene den wechselseitigen Austausch von Gedanken in Sprache, Gestik, Mimik, Schrift oder Bild.
Im erweiterten Sinn ist Kommunikation das wechselseitige Übermitteln von Daten oder von Signalen, die einen festgelegten Bedeutungsinhalt haben, auch zwischen tierischen und pflanzlichen Lebewesen und technischen Objekten oder Systemen.
Der Begriff ist eng verwandt mit dem der Interaktion, in vielen Bereichen sind diese Begriffe sogar synonym, besonders dann, wenn Wechselseitigkeit für den Kommunikationsbegriff vorausgesetzt wird.
Ästhetik
Bei „Ästhetik“ denke ich spontan an etwas Schönes. Hier einige Aufnahmen, die ich mit dem Wort in Verbindung bringe:
Kristinn. - 2. Jan, 17:26
Ich fand das Experiment interessant, bei dem verschiedene Studentenpaare, die sich entweder kannten oder sich nicht kannten, aufeinander zulaufen mussten. Ich denke, dass sich in dieser Situation jede Person anders verhalten würde,da jeder einen persönlichen Sicherheitsabstand hat. Manchen macht es nichts aus, Nase an Nase mit jemanden zu reden und andere brauchen einen Abstand von einem Meter, egal ob ihnen die Person vertraut ist oder nicht. Ich hab zum Beispiel mal einen Nebenjob gehabt, wo mein Chef einen nur sehr geringen Sicherheitsabstand brauchte. Unterhielt er sich mit mir, musste ich schon fast schielen, um ihm noch in die Augen gucken zu können. Das war mir immer sehr unangenehm und ich merkte, wie ich unbehaglich immer weiter zurück wich.
Trotzdem ist es auch wichtig, wie gut man eine Person kennt. Je vertauter, desto geringer der Sicherheitsabstand.
Kristinn. - 8. Dez, 14:11